US-Präsident
Der US-Präsident schimpft über Richter, Politiker
und einen "ungerechten" Kaufhauskonzern. Er wirkt dabei mehr und mehr,
als sei er aus einer klamaukigen Fernsehserie diffundiert.
Leider hat sich drei Wochen nach Donald Trumps
Amtsantritt die Wahrnehmung verfestigt, dass dieser Präsident nicht nur
ein politisches Problem für seine Gegner und durchaus auch für seine
Verbündeten ist, sondern dass er möglicherweise auch ein psychisches
Problem hat.
Er sieht in fast allem, was er nicht gut findet oder nicht
versteht, einen Angriff auf sich selbst. Solche vermeintlichen Angriffe
glaubt er dann mit harschen Worten über Twitter parieren zu müssen. Das
erinnert an jene Menschen, die einem gelegentlich auf der Straße
auffallen, weil sie leise und dann plötzlich laut werdend vor sich
hin schimpfen.In der vergangenen Woche hat der wirklich seltsame Präsident über sehr unterschiedliche Gegner geschimpftwittert: Richter, Politiker wie etwa den republikanischen Senator John McCain, einen "ungerechten" Kaufhauskonzern, natürlich "die" Medien. Diese persönlichen Angriffe waren nicht nur ein taktisches Spezifikum des Wahlkämpfers Trump. Sie sind ganz offenbar ein bestimmender Teil seiner Persönlichkeit. Trump entwickelt sich zu einem Präsidenten, der so wirkt, als sei er aus einer klamaukigen Fernsehserie ins Weiße Haus diffundiert.
Ein Dekret, das für Amerikas Ruf beschämend ist
Trumps Ideologen-Kamarilla hatte ein Dekret
formuliert, das für die Nutzer einer Nörgel-Website brillant war, für
die Betroffenen aber verheerend, für die Gerichte unzureichend und für
Amerikas Ruf beschämend. Aus der Tatsache, dass man sich im Weißen Haus
um die Umsetzung der Verordnung nicht gekümmert hatte, lässt sich
außerdem auch noch der Dilettantismus der neuen Regierung erkennen.
Nicht einmal ein guter Immobilienunternehmer würde seinen Laden so
führen wie Trump das Weiße Haus.
Die Gerichte, also die Judikative, sind derzeit in den USA enorm
wichtig. Die Legislative, beide Häuser des Kongresses, und die
bedeutendsten Teile der Exekutive, vor allem das Weiße Haus, sind in der
Hand einer Partei, eigentlich einer Parteiströmung. Wie wenig Trump von
der Gewaltenteilung hält, hat er gerade durch seine Schimpftweets über
"sogenannte Richter" und deren "lächerliche" Entscheidungen bewiesen.
Trumps Tweets-Präsidentschaft ist offensichtlich so zu verstehen, dass
er glaubt, im Auftrag des Volkes gegen alles handeln zu müssen, was
diesen Auftrag behindert. Worin der Auftrag des Volkes besteht,
definieren Trump und seine Hintersassen.Полная версия: http://www.sueddeutsche.de/politik/us-praesident-trump-ist-ein-problem-fuer-gegner-und-verbuendete-1.3373782?utm_source=Maileon&utm_medium=email&utm_campaign=SZ+Espresso+am+Morgen+VORLAGE+Sa.+11.02.17&utm_content=http%3A%2F%2Fwww.sueddeutsche.de%2Fpolitik%2Fus-praesident-trump-ist-ein-problem-fuer-gegner-und-verbuendete-1.3373782&utm_term=html
Комментариев нет:
Отправить комментарий