AKW
- Bei einer Hausdurchsuchung wurde ein Video gefunden, es zeigt den Leiter des Forschungsprogramms für Kernenergie in Belgien.
- Ermittler gehen daher davon aus, dass Terroristen Anschläge in Atomkraftwerken planen.
- Zwei Meiler wurden teilweise geräumt.
Es scheint was dran zu sein an diesem Verdacht - der Betreiber der AKWs in Tihange und Doel teilte am Dienstag mit, dass beide Kraftwerke nach den Anschlägen teilweise geräumt worden seien. Das Unternehmen erklärte, dass auf Ersuchen der Behörden alle Beschäftigten, die für den Betrieb der Anlagen nicht zwingend nötig sind, aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen. Und zwar aus Sicherheitsgründen. "Nur wer wirklich da sein muss, bleibt", sagte ein Sprecher der belgischen Atomaufsicht AFCN. Die angeordneten Vorkehrungen sollen das Risiko minimieren, dass Terroristen auf das Gelände gelangen. "Etwa 1000 Personen arbeiten in solch einer Anlage. Sie werden alle einer genauen Prüfung unterzogen, aber wir gehen kein Risiko ein", hieß es bei der AFCN.
Anschläge in Brüssel US-Regierung warnt vor Gefahren bei Reisen in Europa
Das Außenministerium rät seinen Bürgern, Restaurants sowie
Sport-Events und öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Unterdessen
fahndet die belgische Polizei mit einem Foto nach dem flüchtigen
Verdächtigen.
Das AKW in Tihange liegt etwa 70 Kilometer von Aachen entfernt in der Nähe der Stadt Lüttich. Zuletzt war das Kraftwerk ebenso wie jenes in Doel nahe Antwerpen wegen Pannen in den Schlagzeilen. Reaktoren wurden plötzlich abgeschaltet, weil an einer Heißwasserleitung ein Leck entdeckt worden war. Ein anderes Mal gab es Defekte an einer Turbine und immer wieder Berichte über Risse der Meiler. In Aachen demonstrierten etwa 1500 Menschen für die Stilllegung des Atomkraftwerks. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erklärte: "Wir sind besorgt, ob die erforderliche Reaktorsicherheit dieser Anlagen in vollem Umfang gewährleistet ist." Die Debatte über die mögliche Abschaltung belgischer Reaktoren dürfte angesichts der Terrorgefahr wieder aufkommen.
Nach Recherchen der belgischen Zeitung DH
sollen Ermittler "über konkrete Beweise verfügen", die belegen, dass die
Attentäter von Paris Zugang zu einem der AKWs bekommen wollten - um so
einen atomaren Zwischenfall auszulösen. Die Bedrohung, so zitiert das
Blatt eine Quelle, sei "so groß wie nie zuvor".
Ihr Forum Wie viel Sicherheit verträgt unsere Freiheit?
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird
am Ende beides verlieren", hat Benjamin Franklin gesagt. Inwieweit darf
der Westen nach den Anschlägen in Brüssel seine Grundwerte einschränken?
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