Diesel-Skandal
Das operative Ergebnis sackte von 12,7 Milliarden Euro 2014 auf Minus 4,1 Milliarden. Ohne die Kosten für die Abgasaffäre wäre dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. Immerhin muss der Konzern für die Folgen des Skandals in seiner Bilanz für 2015 etwa 16,2 Milliarden Euro zurückstellen. Damit steigt der Puffer für die bisher absehbaren Kosten der Diesel-Krise nach bereits erfolgten Rückstellungen im dritten Quartal noch einmal um fast 10 Milliarden Euro an.
Angesichts dieser Zahlen werden auch die Vorstände des Konzerns auf einen Teil ihrer Bonuszahlungen verzichten - wenigstens vorerst. Zwar behalte Volkswagen etwa 30 Prozent der variablen Vergütung der Vorstände ein. Das Geld werde aber in Aktien umgewandelt und geparkt, erklärte der VW-Aufsichtsrat und niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Wolfsburg. Nach Ablauf von drei Jahre werde geprüft, wie sich der Aktienkurs entwickelt hat. Liege der um ein Viertel über dem jüngsten Niveau, werde das Geld ausbezahlt, liege er darüber, gebe es sogar entsprechend mehr Geld zurück. Nur wenn der Kurs darunter liege, bekämen die betroffenen Vorstände das Geld nicht.
Unter der miesen Bilanz leidet auch die Dividende für die Aktionäre. Der Konzern will für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 für jede stimmberechtigte VW-Stammaktie nur noch 0,11 Euro ausschütten, wie Volkswagen mitteilte. Vor einem Jahr war für 2014 noch der Rekordwert von 4,80 Euro geflossen. Damit lieg der Rückgang bei mehr als 96 Prozent. Für das Land Niedersachsen heißt das beispielsweise, dass diesmal nur 6,5 Millionen Euro auf den zweitgrößten VW-Aktionär entfallen. Vor einem Jahr hatte das Land noch rund 285 Millionen Euro Dividende kassiert. Die für Ende Juni anstehende Hauptversammlung muss dem Dividendenvorschlag vom Freitag noch zustimmen.
VW rechnet für 2016 wieder mit Gewinn
Im kommenden Jahr, so rechnen die VW-Chefs vor, soll es aber schon
wieder besser werden - und sogar einen Gewinn geben, selbst wenn der
Umsatz aufgrund der Krise wohl etwas absinken wird. "In Abhängigkeit von
den konjunkturellen Rahmenbedingungen, insbesondere in Südamerika und
Russland, der Wechselkursentwicklung und angesichts der Abgasthematik"
erwarte VW einen Umsatzminus von bis zu 5 Prozent. Davon sollen aber 5
bis 6 Prozent als operativer Gewinn (vor Zinsen und Steuern)
übrig bleiben.
Zuletzt hatte es im Jahr 1993 einen Jahresfehlbetrag gegeben, als sich VW ebenfalls in einer Krise befand: 1,94 Milliarden D-Mark, also umgerechnet etwa eine Milliarde Euro. Weitere Verluste in den 1980er und 1970er Jahren waren weit geringer. Im Jahr 2014 hatte der Konzern unter dem Strich 11 Milliarden Euro verdient.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/diesel-skandal-groesster-verlust-der-vw-geschichte-konzern-haelt-prozent-vorstands-bonus-zurueck-1.2962695?utm_content=http%3A%2F%2Fwww.sueddeutsche.de%2Fwirtschaft%2F-volkswagen-macht-wegen-abgaskrise-groessten-verlust-der-konzerngeschichte-1.2962695&utm_medium=email&utm_source=Maileon&utm_campaign=SZ+ESPRESSO+AM+ABEND+Fr.+22.04&utm_term=html
- VW muss wegen der Abgasaffäre den größten Verlust der Konzerngeschichte einstecken. 1,6 Milliarden Euro beträgt das Minus in den Büchern des größten Autoherstellers Europas.
- Schuld daran sind vor allem 16,2 Milliarden Euro an Rücklagen, die der Konzern für die Folgen des Diesel-Skandals eingeplant hat - ohne die wäre der Gewinn im Vergleich zum extrem erfolgreichen Vorjahr sogar noch gestiegen.
- Die Konzernvorstände werden deshalb auf 30 Prozent ihrer Boni verzichten - zumindest vorerst.
Das operative Ergebnis sackte von 12,7 Milliarden Euro 2014 auf Minus 4,1 Milliarden. Ohne die Kosten für die Abgasaffäre wäre dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. Immerhin muss der Konzern für die Folgen des Skandals in seiner Bilanz für 2015 etwa 16,2 Milliarden Euro zurückstellen. Damit steigt der Puffer für die bisher absehbaren Kosten der Diesel-Krise nach bereits erfolgten Rückstellungen im dritten Quartal noch einmal um fast 10 Milliarden Euro an.
Angesichts dieser Zahlen werden auch die Vorstände des Konzerns auf einen Teil ihrer Bonuszahlungen verzichten - wenigstens vorerst. Zwar behalte Volkswagen etwa 30 Prozent der variablen Vergütung der Vorstände ein. Das Geld werde aber in Aktien umgewandelt und geparkt, erklärte der VW-Aufsichtsrat und niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Wolfsburg. Nach Ablauf von drei Jahre werde geprüft, wie sich der Aktienkurs entwickelt hat. Liege der um ein Viertel über dem jüngsten Niveau, werde das Geld ausbezahlt, liege er darüber, gebe es sogar entsprechend mehr Geld zurück. Nur wenn der Kurs darunter liege, bekämen die betroffenen Vorstände das Geld nicht.
Unter der miesen Bilanz leidet auch die Dividende für die Aktionäre. Der Konzern will für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 für jede stimmberechtigte VW-Stammaktie nur noch 0,11 Euro ausschütten, wie Volkswagen mitteilte. Vor einem Jahr war für 2014 noch der Rekordwert von 4,80 Euro geflossen. Damit lieg der Rückgang bei mehr als 96 Prozent. Für das Land Niedersachsen heißt das beispielsweise, dass diesmal nur 6,5 Millionen Euro auf den zweitgrößten VW-Aktionär entfallen. Vor einem Jahr hatte das Land noch rund 285 Millionen Euro Dividende kassiert. Die für Ende Juni anstehende Hauptversammlung muss dem Dividendenvorschlag vom Freitag noch zustimmen.
Europas größter Autohersteller hatte sich am
Donnerstag mit den US-Behörden auf Grundzüge eines milliardenschweren
Entschädigungsplans verständigt. Dieser sieht in den USA den Rückkauf
von bis zu einer halben Million Dieselfahrzeugen mit manipulierten
Abgaswerten und eine signifikante Entschädigung der Autobesitzer vor.
Der Bericht zur Schuldfrage, der für Ende April angekündigt war und für
die Höhe der Schadenersatzforderungen und Strafen essentiell ist, wird
sich aber weiter verzögern. Das hänge mit "unvertretbaren Risiken" für
den Konzern zusammen, teilte VW mit.
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Zuletzt hatte es im Jahr 1993 einen Jahresfehlbetrag gegeben, als sich VW ebenfalls in einer Krise befand: 1,94 Milliarden D-Mark, also umgerechnet etwa eine Milliarde Euro. Weitere Verluste in den 1980er und 1970er Jahren waren weit geringer. Im Jahr 2014 hatte der Konzern unter dem Strich 11 Milliarden Euro verdient.
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