Rücktritt von James Mattis
Verteidigungsminister James Mattis hat wohl deswegen jetzt
hingeworfen. Trump solle sich jemanden suchen, der seiner Meinung ist,
sagt Mattis. Er ist einer letzten im Kabinett von Trump, der ihm ab und
zu mal widerspricht. Auch wenn er öffentlich fast jede Entscheidung von
Trump verteidigt hat. Er ist am Ende eben ein treuer Soldat.
Als Trump die Entsendung von Truppen an die Grenze zu Mexiko anordnete, da geschah das gegen den Willen von Mattis. Der aber erklärte seinen Untergebenen nur: Das ist ein Befehl. Und wir befolgen Befehle.
Die Truppenverlegung an die Grenze ist ein teurer Unsinn, der Soldaten davon abhält, an Weihnachten ihre Familien zu sehen. Der Truppenrückzug aus Syrien aber wird wieder Menschenleben kosten. Sehr gut möglich, dass jetzt um die syrischen Kurdengebiete ein neuer Kampf entbrennen wird. Syriens Machthaber Baschar al-Assad wird die Gebiete zurückerobern wollen. Die Türkei will dort die Kurden vertreiben. Die Kurden wollen dort einen eigenen Staat errichten. Bisher waren die USA dort eine Sicherheitsgarantie für die Kurden, die im Kampf gegen den IS Seite an Seite mit den US-Soldaten ihr Leben riskiert haben.
In seinem Rücktrittsschreiben macht Mattis den Präsidenten auf die Werte aufmerksam, die ihn antreiben: Respekt vor den Verbündeten, Achtung vor internationalen Zusammenschlüssen wie der Nato. Und er verweist darauf, dass die USA, so groß und mächtig sie auch seien, ohne Verbündete nicht weit kommen. Der Präsident teilt offenkundig keine seiner Vorstellungen.
https://www.sueddeutsche.de/politik/donald-trump-jim-mattis-syrien-ruecktritt-1.4262284?sc_src=email_451004&sc_lid=52053088&sc_uid=H4d5kvO9dN&sc_llid=22918&utm_medium=email&utm_source=emarsys&utm_content=www.sueddeutsche.de%2Fpolitik%2Fdonald-trump-jim-mattis-syrien-ruecktritt-1.4262284&utm_campaign=Espresso+am+Abend+21.12.18
Sich einfach aus Syrien zurückzuziehen, hat nichts
mit verantwortungsvoller Außenpolitik zu tun. Verteidigungsminister
Mattis hat das verstanden. Trump ist es egal.
Es ist, als würde sich US-Präsident Donald Trump
zum Jahresende noch mal so richtig in Rage regieren. Als müsse er unter
Beweis stellen, wie furchtbar unberechenbar er ist. Und dass er auf den
Rat anderer pfeift, wenn er die Dinge anders sieht.
Innenpolitisch sind ihm oft die Hände gebunden.
Trump braucht Mehrheiten im Kongress, die er oft genug nicht hatte. Aber
in der Außenpolitik kann er sich richtig austoben. Abzug der US-Truppen
aus Syrien gegen den Rat praktisch aller, die sich mit der Sache
auskennen? Kein Problem. Haut der Präsident einfach mal so per Tweet
raus. Dass er damit die Kurden, viele Syrer und nicht zuletzt eine große
Allianz von Staaten im Stich lässt, die sich auf die USA verlassen
haben - interessiert ihn nicht.
Als Trump die Entsendung von Truppen an die Grenze zu Mexiko anordnete, da geschah das gegen den Willen von Mattis. Der aber erklärte seinen Untergebenen nur: Das ist ein Befehl. Und wir befolgen Befehle.
Die Truppenverlegung an die Grenze ist ein teurer Unsinn, der Soldaten davon abhält, an Weihnachten ihre Familien zu sehen. Der Truppenrückzug aus Syrien aber wird wieder Menschenleben kosten. Sehr gut möglich, dass jetzt um die syrischen Kurdengebiete ein neuer Kampf entbrennen wird. Syriens Machthaber Baschar al-Assad wird die Gebiete zurückerobern wollen. Die Türkei will dort die Kurden vertreiben. Die Kurden wollen dort einen eigenen Staat errichten. Bisher waren die USA dort eine Sicherheitsgarantie für die Kurden, die im Kampf gegen den IS Seite an Seite mit den US-Soldaten ihr Leben riskiert haben.
In seinem Rücktrittsschreiben macht Mattis den Präsidenten auf die Werte aufmerksam, die ihn antreiben: Respekt vor den Verbündeten, Achtung vor internationalen Zusammenschlüssen wie der Nato. Und er verweist darauf, dass die USA, so groß und mächtig sie auch seien, ohne Verbündete nicht weit kommen. Der Präsident teilt offenkundig keine seiner Vorstellungen.
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