Die neue CDU-Vorsitzende
Annegret Kramp-Karrenbauer
hat in den vergangenen Monaten viele Qualitäten bewiesen. Sie kann
kämpfen wie eine Löwin; das konnten viele Christdemokraten auf dem
Hamburger Parteitag erleben. Sie kann die Nerven behalten; das erlebten
die Saarländer, als es Wochen vor der jüngsten Landtagswahl für die CDU
nicht wirklich gut aussah. Und sie kann offen zornig auftreten; das
erlebte ein großes Fernsehpublikum, als der FDP-Politiker Wolfgang
Kubicki wie ein väterlicher Gönner sagte, dass er ihr eine gute Rede gar
nicht zugetraut habe. AKK, wie sie in der CDU oft nur noch genannt
wird, kann Zähne zeigen, das ist zuletzt deutlich geworden.
Dass die Frau auch eine Meisterin des Spotts sein kann, beweist sie im jüngsten
Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit.
Und es spricht einiges dafür, dass diese Art des Spotts ebenfalls zu
einem Markenzeichen der Partei-Erbin von Angela Merkel werden könnte.
Angesprochen auf den von ihr bezwungenen
Friedrich Merz
und dessen Kabinettsambitionen, erklärte Kramp-Karrenbauer, sie habe
"beim letzten Kabinettsfrühstück noch mal durchgezählt und festgestellt:
das Kabinett war vollzählig". Entsprechend gebe es für die Kanzlerin
"keinen Handlungsbedarf", irgendetwas zu ändern.
Merz hatte zuvor offen Lust gezeigt auf ein Ministeramt, allerdings
hinzugefügt, eine Entscheidung darüber liege nicht in seinen Händen.
Diese Einschätzung hat Kramp-Karrenbauer auf die ihr eigene Art noch
einmal bestätigt.
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