Извольте уважать Россию, господа хорошие,Президента и народ российский. Вспомните примеры истории.
Россия
Моя фазенда
вторник, 15 января 2019 г.
Ein Land in Hysterie
Brexit
Eine Brexit-Befürworterin diskutiert am Montag vor dem Parlament in London mit einem Taxifahrer. (Foto: REUTERS)
Was Großbritannien wirklich hilft, scheint vor dem
Showdown im Parlament niemanden mehr zu interessieren. Europa sitzt in
der ersten Reihe und schaut zu, wie sich das Land selbst zerlegt.
Kommentar von Cathrin Kahlweit, London
Selten hat wohl in Europa eine Parlamentsabstimmung so viel
Aufmerksamkeit bekommen wie das Votum des britischen Unterhauses über
das Austrittsabkommen mit der EU. Dabei ist das Drama an diesem Dienstag
weder der Anfang noch das Ende eines hochkomplexen Prozesses, sondern
nur eine Etappe im epischen Brexit-Streit. Denn die künftigen
Beziehungen zur EU sind weiter ungeklärt.
Allerdings kann die Abstimmung über das Schicksal der
Premierministerin entscheiden, vor allem aber den Fortgang der
Brexit-Verhandlungen maßgeblich beeinflussen. Und so wird jede Volte
diskutiert, jedes Rededuell im Parlament, jeder Auftritt des teils ja
wirklich sonderbaren politischen Personals in London mit Spott oder aber
Entsetzen kommentiert. Europa sitzt in der ersten Reihe und schaut zu,
wie sich Großbritannien selbst zerlegt - kein Hollywood-Blockbuster
könnte spannender sein. Aber letztlich ist dieser Showdown das Ergebnis
eines politischen Versagens.
In Parlament und Regierung steht kein Stein mehr auf dem anderen
Was Großbritannien selbst angeht, wäre wohl "Hysterie" der
treffende Ausdruck für den Zustand der Politik. Die Mehrheit der Bürger
würde mittlerweile im Zweifel in einer neuen Abstimmung schon deshalb
gegen den Austritt stimmen, um das Chaos zu beenden. Derweil steht in
Parlament und Regierung kein Stein mehr auf dem anderen.
Kabinettsmitglieder untergraben täglich mit neuen Vorschlägen den Kurs
von Theresa May.
Ex-Minister geben im Dutzend ungebetene Ratschläge. Parlamentarier, die
kurz vor dem Votum in den Adelsstand erhoben und per Federstrich von
Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung freigesprochen werden,
verkünden, dass sie überraschend für die Regierung stimmen werden - oder
aus moralischer Größe trotzdem gegen sie.
Die einen wetten auf den Kurs des Pfunds und bringen ihr Vermögen
außer Landes, die anderen planen den Sturz der Regierung ungeachtet der
Frage, ob damit dem Land geholfen wäre. Die eigentliche Frage aber, ob
der Vertrag, den May mit Brüssel ausgehandelt hat, brauchbar oder
zumindest erträglich ist, hat jede Bedeutung verloren. Zu festgefahren
sind die Positionen, zu eitel die Beteiligten, zu konträr die
Interessen, mit denen die Parteien auf das Papier schauen.
Die einen wollen die Auffanglösung für Nordirland stoppen, ohne
einen Gedanken darauf zu verschwenden, dass diese im Interesse
Nordirlands ist. Andere, und das sind vor allem Abkömmlinge der
Bildungs- oder Geldelite, plädieren aus ideologischen Gründen für einen
"No Deal", ohne einzukalkulieren, dass eine solche Nicht-Lösung auf
Kosten der Armen, der Arbeitssuchenden, der Arbeiter, der
Angestellten ginge.
Die Befürworter eines zweiten Referendums geben vor, das Volk
müsse sich konkret mit dem Ergebnis der Verhandlungen von May befassen
dürfen. Und man werde es respektieren, wenn das Ergebnis erneut ein Ja
zum Brexit
wäre. Dabei hat wohl nicht einmal jeder Abgeordnete das Vertragswerk
gelesen und verstanden. Und die meisten Fans des zweiten Referendums
wollen damit den Brexit stoppen. Das müssten sie aber ehrlich sagen.
In dieser aufgeheizten Stimmung gilt: Man muss den vorliegenden
Deal nicht mögen. Aber er wäre ein Anfang. Ein Kompromiss. Er würde
einen Weg aufzeigen. Das gemeinsame Ziel könnte dann in den
Verhandlungen nach dem EU-Austritt der Briten am 29. März definiert werden.
Полная весия:https://www.sueddeutsche.de/politik/brexit-may-parlament-1.4287049?sc_src=email_486769&sc_lid=55012803&sc_uid=H4d5kvO9dN&sc_llid=17785&utm_medium=email&utm_source=emarsys&utm_content=www.sueddeutsche.de%2Fpolitik%2Fbrexit-may-parlament-1.4287049&utm_campaign=Espresso+am+Morgen+15.01.2019
Комментариев нет:
Отправить комментарий