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вторник, 15 января 2019 г.
Erfahrung aus Jahrhunderten
Schneefall im Alpenraum
Das Hotel Saentis in Schwägalp versinkt nach einer Lawine im Schnee. Drei Menschen wurden leicht verletzt. (Foto: Gian Ehrenzeller/AP)
Während im deutschen Alpenraum die zweithöchste Lawinenwarnstufe
(vier) galt, meldeten österreichische und schweizerische Behörden für
einige Regionen Stufe fünf.
Doch die Alpenbewohner - das ist die gute Nachricht inmitten der
extremen Wetterlage - haben jahrhundertelange Erfahrung im Umgang mit
außergewöhnlichen Schneemassen.
Dieses Wissen wurde vor Kurzem von der UNESCO ausgezeichnet.
Von Isabel Pfaff, Bern
Im 19. Jahrhundert begannen die
Menschen im Alpenraum, ihre Bergflanken mit Mauern und Erdterrassen zu
sichern. So versuchen sie bis heute, Schneelawinen gar nicht erst
entstehen zu lassen. In Gefahrengebieten werden Häuser auch mit
steinernen Spaltkeilen versehen, die den Schnee umleiten sollen.
Lawinenschutz hat eine lange Tradition - und ist aktuell gefragt wie
lange nicht.
Die Lawinengefahr in den Alpen ist weiterhin hoch. Während im
deutschen Alpenraum die zweithöchste Lawinenwarnstufe (vier) galt,
meldeten österreichische und schweizerische Behörden für einige Regionen
Stufe fünf.
"Sehr große Gefahr". In Österreich ist vor allem Tirol betroffen, dort gingen viele, teils sehr große Lawinen
ab. "Es fiel vor allem am Karwendel mehr Schnee als erwartet", teilte
der Lawinenwarndienst des Bundeslandes am Montag mit. Weitere
Bundesländer in Österreich haben die höchste Warnstufe ausgerufen,
darunter auch Salzburg. Dort wurde ein Mann von einer Dachlawine
verschüttet und tödlich verletzt. Wie ein Polizeisprecher am Montag
sagte, wurden der 47-Jährige und drei weitere Männer beim Abschaufeln
eines Hausdachs in der Nähe von Salzburg von den Schneemassen
mitgerissen und stürzten etwa sechs Meter in die Tiefe.
Im Schweizer Kanton Wallis tötete eine Lawine am Montag einen 24-Jährigen, der ein Skigebiet absichern wollte.
Die Lawinengefahr ist im Zentrum und im Osten des Landes am
höchsten, Stufe fünf gilt vom östlichen Berner Oberland über die Urner
und Glarner Alpen bis in die nördlichen Teile Graubündens. Mehrere
Straßen und Zugstrecken in den Kantonen Graubünden und Uri wurden wegen
der Lawinengefahr gesperrt; in den Fideriser Heubergen in Graubünden
sitzen zudem 200 Menschen fest, weil eine Lawine die Straße ins Tal verschüttet hat.
Umgang mit Lawinen überlebenswichtig
Doch sowohl Österreich als auch die Schweiz - das ist die gute
Nachricht inmitten der extremen Wetterlage - haben jahrhundertelange
Erfahrung im Umgang mit außergewöhnlichen Schneemassen. Dieses Wissen
wurde vor Kurzem von höchster Stelle ausgezeichnet: Im vergangenen
November erklärte die Unesco die Expertise der Schweizer und
Österreicher im Lawinenschutz zum immateriellen Kulturerbe der
Menschheit. Verbände und Institutionen aus beiden Ländern hatten die
Kandidatur bei der Unesco eingereicht.
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